Als ich heute Morgen
aufwachte, stellte sich sogleich dieses spezielle "Samstagsgefühl"
ein, welches mir schon seit meiner Kindheit geläufig ist.
Ich
finde, dass Samstage eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlen und damit meine
ich nicht, dass man sich freuen kann, weil der Sonntag und somit ein weiterer
freier Tag vor einem liegt. Nein, es geht um etwas anderes.
Es
liegt ein erwartungsvolles Flimmern in der Luft, so, als ob alles möglich wäre
an diesem Tag, es keine Grenzen gibt, alles fühlt sich leicht und luftig an.
Man beginnt den Samstag erwartungsvoller als jeden anderen Wochentag, mit einer
Tasse englischem Tee auf dem Balkon sitzend im sanften Schein der Morgensonne,
lässt die Geräusche und Töne auf sich einströmen, die ein leichter Wind
heranträgt.
Samstage
habe eigene Laute: Das Klappern von Frühstücksgeschirr aus den umliegenden
Wohnungen, Radiomusik klingt herüber, unterbrochen von den Ansagen der
Moderatoren, Kinder plappern auf den Balkonen, die Straßenbahn bimmelt und
bringt Frühaufsteher zum Einkauf in die City während der ältere Herr von
gegenüber geruhsam seine erste Zigarette auf der Terrasse genießt.
Später
hört man Frauen miteinander plaudern und lachen, während sie im Hinterhof
gemeinsam die frisch gewaschene Wäsche auf die Leine hängen, weil diese doch so
viel frischer und sommerlicher riechen wird, einen Duft annimmt, der so
einzigartig ist, wie ihn kein Trockenautomat je abgeben wird. Beim Anblick der
zwischen den Bäumen gespannten Leine meint man, diesen sauberen, frischen
Geruch der Wäsche selbst auf Hunderte von Metern entfernt wahrnehmen zu
können.
Es
herrscht ein geschäftiges, dennoch entspanntes Treiben überall, welches man
weder an Wochentagen noch an Sonntagen fühlt. Ich mag Samstage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen